Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach erklärte anlässlich ihres Besuchs des Kinderhospizes St. Nikolaus in Bad Grönenbach am Montag, 10. März 2025: "Wenn Kinder oder Jugendliche schwer erkranken, wirft dies das Leben der ganzen Familie aus der Bahn. Die Familien stehen vor vielen offenen Fragen und brauchen Unterstützung bei der Bewältigung ihres oft herausfordernden Alltags. Dabei spielt die Hospizarbeit eine entscheidende Rolle." Die Ministerin ergänzte: "Die Menschen, die sich in der Kinder- und Jugendhospizarbeit engagieren, sind für die gesamte Familie enorm wichtig. Sie stehen den betroffenen Kindern und ihren Familien zuverlässig zur Seite und unterstützen sie dabei, mit körperlichem, psychischem und seelischem Leiden so gut wie möglich umzugehen. Das verdient unsere Anerkennung und großen Respekt."
Familien und ihre Kinder nicht alleine lassen
Gerlach zeigte sich bei ihrem Besuch in Bad Grönenbach beeindruckt von dem, was das Kinderhospiz St. Nikolaus täglich leistet. Familien mit unheilbar und lebensverkürzend erkrankten Kindern finden hier während der oft jahrelangen Krankheitsphase Unterstützung und werden auch während des Sterbens und der Trauerphase danach nicht allein gelassen. Die Ministerin erläuterte: "Wir haben in den vergangenen 20 Jahren eine umfangreiche Versorgungsstruktur für die Betreuung schwerstkranker Kinder und Jugendlicher sowie deren Familien in Bayern aufgebaut, die wir auch kontinuierlich weiter verbessern wollen." Etwa eine Stunde lang ließ sie sich das Haus samt der speziellen Therapie-Einrichtungen zeigen.
Grundkonzept sieht das Kinderhospiz als "Haus voller Leben"
Marlies Breher, Vorstandsvorsitzende der Süddeutschen Kinderhospiz-Stiftung, erklärte Ministerin Gerlach das Grundkonzept: "Wir sehen das Kinderhospiz als `Haus voller Leben´, das den betroffenen Familien während ihrer Aufenthalte ganz viel Entlastung, Lebensfreude, Kraft für den Alltag, Hoffnung und eine Perspektive gibt", so Breher. Auch in der letzten Lebensphase orientiere sich die Begleitung der Familien an deren Wünschen und Bedürfnissen. "Unser unmittelbarer Auftrag liegt aber nicht nur in der Sterbebegleitung, er liegt auch in der Lebens- und Trauerbegleitung. Die Trauer fängt bereits an, wenn die Familie die Diagnose der lebensverkürzenden Erkrankung ihres Kindes bekommt", erklärt Marlies Breher.
Entlastungsaufenthalte im Kinderhospiz für betroffene Familien
Während sich professionelle Pflegekräfte nach Absprache und in Zusammenarbeit mit den Eltern liebevoll und mit viel Zeit um das erkrankte Kind kümmern, haben die Eltern und Geschwisterkinder die Möglichkeit, sich Zeit für ihre eigenen Bedürfnisse und die ihrer Familie nehmen. Die unterschiedlichen Therapiemethoden wie Physio-, Wasser-, Montessori- und Musiktherapie oder heilpädagogisches Malen stießen bei der Gesundheitsministerin auf besonders großes Interesse.
Holetschek: "Kinderhospiz ist Ort der Mitmenschlichkeit"
Begleitet wurde Ministerin Gerlach von ihrem Vorgänger im Bayerischen Gesundheitsministerium, dem Fraktionsvorsitzenden der CSU im Bayerischen Landtag Klaus Holetschek. Er ist dem Kinderhospiz schon seit vielen Jahren tief verbunden und weiß um den hohen gesellschaftlichen Wert der Kinderhospiz-Arbeit. "Das Kinderhospiz St. Nikolaus ist ein Ort voller Wärme, Fürsorge und Menschlichkeit. Hier stehen die betroffenen Familien nicht alleine, sondern erfahren Unterstützung, Trost und Begleitung in schweren Zeiten. Mein tiefster Respekt gilt allen, die sich hier tagtäglich mit Herz und Hingabe engagieren. Ich freue mich, dass ich heute als Mitglied bei der ersten Sitzung des neu gegründeten Stiftungsrates der Süddeutschen Kinderhospiz-Stiftung mit dabei sein darf und mich auch auf diesem Weg für die Anliegen des Kinderhospiz einsetzen kann", so Holetschek.
Kinderhospiz-Arbeit soll noch bekannter werden
Alfons Regler, Leiter des Kinderhospizes, bedankte sich herzlich für den Besuch von Ministerin Gerlach und Holetschek. "Das ist eine wichtige Anerkennung für uns. Wir freuen uns über diese Art der Unterstützung, weil es für uns höchste Priorität hat, die breite Öffentlichkeit auf die besondere Lebenssituation der betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Familien aufmerksam zu machen", so Regler.